„Malen für den Frieden“ unterstützt geflohene Ukrainer*innen

„Malen für den Frieden“ unterstützt geflohene Ukrainer*innen

Malen für den Frieden. „Was ist das? Und wie kann das funktionieren?“, werden Sie sich vielleicht fragen. Wir sprachen mit der Malbegleiterin Antje Markwardt über ihr ehrenamtliches Projekt, das der Asylkreis gerne unterstützt.

„Das Angebot habe ich im Juni 2022 als Reaktion auf den Angriffskrieg auf die Ukraine zunächst in meinem Malatelier farbspiel im Blütenweg gestartet. Inzwischen sind wir bei ‚ida‘ untergekommen. Ich biete dort ein kostenfreies Begleitetes Malen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine an. Damit möchte ich sie in Roßdorf willkommen heißen und ihre Integration erleichtern“, erzählt Frau Markwardt.

Das kreative Arbeiten mit Geflüchteten fördert ihre Entspannung – sie haben viel durchgemacht – und es hilft, „wieder in die eigene Schöpferkraft zu gelangen, um die neue Lebenssituation leichter bewältigen zu können“.

Ihr Angebot wird gut angenommen: Derzeit kommen 12 Malende regelmäßig zu festen Zeiten – die meisten sind Kinder und Jugendliche. An drei Nachmit­tagen pro Woche arbeitet Frau Markwardt mit stets 2 Malenden für 1 Stunde. Die Teilnehmer*innen sind fest angemeldet. Mütter bringen oder begleiten ihre Kinder und treffen andere Ukrainerinnen zum Austausch. „So etwas funktioniert nicht als offenes Angebot. Die Menschen brauchen einen möglichst sicheren Raum, Verlässlichkeit und Beständigkeit. Sie kommen oft viele Monate zu mir. Das Angebot gibt Sicherheit und beruhigt – eine Kostbarkeit für Geflüchtete“, erklärt Frau Markwardt.

Sie sorgt für ein warmes Willkommen und leitet behutsam an. Mitunter gibt sie Impulse, oft fragt sie nach, wie die Malenden ihre Woche erlebt haben. Vor allem aber schafft sie einen freundlichen und sicheren Rahmen für freies Gestalten. Das dient der sanften Aktivierung der eigenen (Schöpfer)Kraft. Die Arbeit an „nährenden inneren Bildern“ stärkt und hilft, eigene Gefühle und Erlebnisse besser zu begreifen und zu verarbeiten. Gefühle wie Trauer und Wut können kreativ und nonverbal ausgedrückt werden.

Um die Kinder willkommen zu heißen, ist es besonders wichtig, unseren Raum, die Farben und alles andere gut für sie vorzubereiten“, erklärt sie. „Das vermittelt ihnen, dass gut für sie gesorgt ist und sie sich hier in dieser Stunde keine Sorgen machen müssen.“ Die sichere Atmosphäre macht es möglich, sich mit eigenen Gefühlen und Erlebnissen auseinandersetzen und sich auszudrücken. „Besonders die Kinder genießen es, sich ganz ihrer Fantasie und Kreativität hinzugeben“, beobachtet sie.

Die verbale Verständigung mit den Malenden gelang anfangs oft nur mithilfe des google-Übersetzers. Heute verstehen und sprechen viele Ukrainer*innen bereits etwas Deutsch – oder helfen sich gegenseitig.

Der Asylkreis unterstützt Malen für den Frieden als Beitrag zur Roßdörfer Willkommenskultur sehr gerne finanziell. Spendengelder werden u.a. für hochwertige Farben eingesetzt. Und auch der Verein nachhaltig-zusammen-leben.jetzt stellt die Räume im ‚ida‘ kostenfrei zur Verfügung.

Wir danken Antje Markwardt und dem Verein herzlich für ihr ehrenamtliches Engagement! Das stärkt den inneren Frieden der Geflüchteten und unterstützt ihre Integration in unserer Gemeinde.

S. Felger, Asylkreis Roßdorf-Gundernhausen